Briefkopf - Niedersächsisches Kultusministerium - Julia Willie Hamburg

Zum Start in die Sommerferien 2025: Schreiben der Kultusministerin

Die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg wendet sich in einem Schreiben vom 02. Juli 2025 an die Eltern und Erziehungsberechtigte der Schülerinnen und Schüler.

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

das Ende des Schuljahres steht vor der Tür. Das möchte ich zum Anlass nehmen, um wie gewohnt über aktuelle Themen aus der Bildungspolitik zu berichten. Doch zunächst ein kurzer Blick auf den Haushalt 2026, der am 29./30. Juni 2025 im Kabinett beschlossen wurde: Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass auch der Haushalt 2026 einen deutlichen Schwerpunkt auf die Bildung legt. Besonders hervorheben möchte ich, dass im kommenden Jahr zusätzliche 1.350 Vollzeitstellen für Lehrkräfte bereitgestellt werden – ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Unterrichtsversorgung. Damit setzt die Landesregierung ihre aktive Lehrkräfte-Gewinnung auf dem „Weg der 1.000 Schritte“ konsequent fort. Darüber hinaus bringen wir mit dem neuen Haushalt 100 zusätzliche Stellen für pädagogische Mitarbeitende in sonderpädagogischer Unterstützung sowie 3,5 Millionen Euro für zusätzliches nichtlehrendes Personal an den Berufsbildenden Schulen auf den Weg. Zudem fördern wir digitales Lernen und stärken die Bildungsgerechtigkeit: Wir werden ab dem Schuljahr 2026/2027 digitale Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler aufwachsend ab dem 7. Jahrgang zur Verfügung stellen. Zudem unterstützen wir die Kita-Qualität und die Kommunalfinanzen, indem wir die Kommunen ab 2026 dauerhaft mit mehr Geld für die Kindertagesstätten ausstatten. Über weitere Details und Schwerpunktsetzungen im Haushalt werde ich Ihnen zu Beginn des neuen Schuljahresberichten.

Ein gutes Ganztagsangebot ist nicht nur für einen funktionierenden Familienalltag von Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Beitrag für gutes Lernen. Aus diesem Grund arbeiten wir daran, den Ganztag weiter auszubauen und zu verbessern. Zum Schuljahr 2024/2025 hatten schon 72 % aller Grundschulen ein Ganztagsangebot – ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg, den Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für alle Grundschulen ab 2026umzusetzen. Zudem arbeiten wir daran, den Ganztag besser entsprechend der Bedarfe auszurichten, beispielsweise durch die im vergangenen Jahr auf den Weg gebrachten flexibleren Abholzeiten.

Für die konkrete Umsetzung des Ganztags sind die Kommunen als Schulträger verantwortlich. Dazu gehört beispielsweise die Organisation der Betreuung in den Ferienzeiten. Ich möchte die Kommunen dabei unterstützen,hierfür gute Lösungen finden zu können, beispielsweise durch die Nutzung bereits bestehender und bewährter Ferienangebote der Jugendhilfe. Bislang ist dies aufgrund der Vorgaben des Bundes nicht möglich. Daher haben wir eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, um das zu ändern. In seiner letzten Sitzung hat der Bundesrat diesem Gesetzentwurf aus Niedersachsen zugestimmt. Da der Rechtsanspruch bereits ab 2026 gilt, ist es wichtig, dass jetzt der Bundestag den Gesetzentwurf zügig verabschiedet. Nur so können Kommunen und Träger verlässlich planen – und vor allem Sie als Erziehungsberechtige wissen, dass Ihre Kinder auch während der Schulferien gut betreut sind. Denn mit sechs Wochen Jahresurlaub können Sie die Ferienzeiten alleine kaum abdecken, selbst wenn Sie sich die Betreuung aufteilen.

Darüber hinaus freue ich mich, dass es jetzt auch für die Sekundarstufe II an den allgemeinbildenden Schulen eine Hitzefrei-Regelung gibt. Wie in den Klassen der Grundschulen und der Sekundarstufe I kann nun durch den Schulleiter oder die Schulleiterin Hitzefrei gegeben werden, wenn der Unterricht durch hohe Temperaturen in den Schulräumen beeinträchtigt wird und andere Formen der Unterrichtsgestaltung oder kühlende Maßnahmen nicht sinnvoll erscheinen oder effektiv sind. Für die Berufsbildenden Schulen planen wir eine vergleichbare Regelung, die aufgrund des erforderlichen Beteiligungsverfahrens jedoch erst zu Beginn des neuen Schuljahres veröffentlicht werden kann.

Außerdem möchte ich noch auf die zweite Folge des Video-Podcasts „Bildung. Klar. Der Podcast von Julia Wille Hamburg“ hinweisen. In dieser spreche ich mit Stefan Ruppaner, dem ehemaligen Leiter der Alemannenschule Wutöschingen, unter anderem darüber, warum er der Ansicht ist, dass Unterricht der Anfang allen Übels ist und wie neue Konzepte zu besserem Lernen beitragen können. Der Video-Podcast ist aufallen bekannten Plattformen wie u. a. YouTube, Spotify und Apple Podcasts verfügbar.

Vielen Dank für Ihren Einsatz für Ihre Kinder! Nun wünsche ich Ihnen für die anstehenden Sommerferien eine angenehme Zeit.

Herzliche Grüße

Julia Willie Hamburg